Umweltverschmutzung, und insbesondere Luftverschmutzung, ist nicht nur für die Natur und Tierwelt schädlich, sondern auch für den Menschen. Hier sind einige Beispiele, welche negativen Auswirkungen Luftverschmutzung auf unseren Körper und die Organe haben kann.

Kurzfristige Exposition gegenüber Luftverschmutzung

Luftschadstoffe reagieren mit den UV-Strahlen des Sonnenlichts und bilden bodennahes Ozon, das der Hauptbestandteil des Smogs ist. Kurzfristige Belastungen durch Schadstoffe wie bodennahes Ozon können negative Auswirkungen auf die Atemwege haben. Die Schadstoffe dringen in die Atemwege ein und können schwere Reizungen und Infektionen verursachen.

Schon eine kurzfristige Belastung durch normale Luftverschmutzung reicht aus, um alle Arten von Atemwegsinfektionen zu verursachen, die zu einer weiteren Beeinträchtigung der Lungenfunktion führen. Wenn eine Person Asthma hat, kann eine kurzfristige Belastung durch Luftverschmutzung zu einer Verschlimmerung der Erkrankung führen.

Langfristige Exposition gegenüber Luftverschmutzung

Langfristige Belastung durch Luftverschmutzung kann schwerwiegendere Gesundheitsstörungen verursachen. Einige dieser Erkrankungen, wie die folgenden, können sogar lebensbedrohlich sein:

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)

Langfristige Exposition gegenüber Schadstoffpartikeln in der Luft kann zu chronisch obstruktiven Lungenkrankheiten führen. Nach Angaben der WHO ist die Luftverschmutzung für mehr als 40% der COPD-Fälle und -Todesfälle in der Welt verantwortlich.

COPD ist eine Sammlung von Atemwegserkrankungen, die Atembeschwerden verursachen, wie chronische Bronchitis und Emphysem. Es handelt sich dabei um Krankheiten, die die Atemwege verstopfen und den Betroffenen das Atmen erschweren. Unbehandelt können diese Krankheiten lebensbedrohlich sein.

Lungenkrebs

Nach Angaben der WHO sind fast 30 % aller Lungenkrebsfälle auf eine langfristige Belastung durch starke Luftverschmutzung zurückzuführen. Die wahrscheinlichste Ursache für Lungenkrebs ist dabei der in der Luft schwebende Feinstaub. Aufgrund ihrer mikroskopischen Grösse können diese Schadstoffpartikel leicht in die unteren Atemwege gelangen, ohne vom Körper herausgefiltert zu werden.

Herzkrankheiten

Wusstest du, dass eine langfristige Belastung durch Luftverschmutzung das Risiko einer chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankung deutlich erhöhen kann? Ausserdem kann eine hohe Luftverschmutzung Herzinfarkte und Schlaganfälle auslösen, wenn die betreffende Person bereits eine schwere Herzerkrankung hat.

Frühgeburten

In einer im International Journal of Environmental Research and Public Health veröffentlichten Studie wurde festgestellt, dass eine langfristige Belastung mit starker Luftverschmutzung dazu führen kann, dass schwangere Frauen ihre Babys zu früh zur Welt bringen. Umgekehrt verringert eine geringere Belastung durch Luftverschmutzung das Risiko einer Frühgeburt.

Wie kannst du vermeiden, der Luftverschmutzung ausgesetzt zu sein?

Wenn du in einem grossen städtischen Gebiet lebst, lässt sich die langfristige Belastung durch Luftverschmutzung nicht komplett vermeiden. Du könntest natürlich aus dem städtischen Gebiet in ein eher ländliches Gebiet umziehen, wenn das möglich ist.  Ausserdem kannst du einiges tun, um die Auswirkungen zu mildern, zum Beispiel:

  • Trage in Gebieten, in denen eine starke Luftverschmutzung herrscht, eine Atemmaske, wenn du nach draussen gehst
  • Vermeide stark befahrene Strassen, um weniger Abgasen ausgesetzt zu sein
  • Nicht zu lange draussen trainieren – du kannst dich auch für ein Training im Fitnesscenter oder Sporthallen entscheiden
  • Halte dich über den Luftqualitätsindex deiner Stadt auf dem Laufenden und gehe nicht nach draussen, wenn er zu hoch ist

Wenn du in einem hoch entwickelten städtischen Gebiet lebst, kannst du nicht alle Risiken von Luftverschmutzung vermeiden. Du kannst die Auswirkungen jedoch minimieren, indem du dich über die Luftqualität in deinem Gebiet informierst und die Gebiete mit der stärksten Verschmutzung möglichst meidest oder den Aufenthalt dort zeitlich reduzierst.    

Links zum Thema

World Health Organization

https://www.who.int/westernpacific/health-topics/chronic-respiratory-diseases

International Journal of Environmental Research and Public Health

https://www.mdpi.com/journal/ijerph